"Zaun Sequenz"
Gelatin silver contact print, seleniumgetont
Signed, dated, titled and numbered (pencil) on verso.
Die Arbeit "Zaun Sequenz" aus dem Jahr 1972 zeigt, wie jede Beobachtung einen bestimmten Standpunkt einnimmt und dass die Beobachtung immer und notwendigerweise von einem Standpunkt aus geschieht. D.h. das jedes Bild in seiner Erscheinung und Form vom Standpunkt des Beobachters anhängig ist. Allein die Summe der Beobachtungspunkte bildet die Gesamtheit des darzustellenden Objektes aber nicht ab. Dies geschieht erst virtuell im Kopf des Betrachters. Diese Betonung des Beobachteraspektes der Fotografie zeigt, dass jeder räumliche Standpunkt zugleich auch ein Zeitpunkt ist und sich mehrere Standpunkte zu einer Serie von Zeitpunkten summieren.
Simak entfaltet die Zeit, indem er mehrere Perspektiven aufreiht. Durch die Bewegung der Standpunkte entfaltet Simak die Zeit im Raum. Anders ausgedrückt könnte man sagen, dass Simak das Raumbild der Fotografie zugleich in eine Sequenz von Zeitbildern verwandelt.
(Prof. Elke Seeger, Vorlesung 2010, Universität Essen)