Ausstellung und Publikation
Photographie aus drei Jahrhunderten
Leopoldmuseum, Wien
6. Juni bis 10. Oktober 2011
Nikolaus Korab, Otto Grünmandl, 1998
© Nikolaus Korab, Sammlung Simak
Der Künstler und Kurator Fritz Simak zeigt im Leopold Museum erstmals eine Auswahl von Photoarbeiten aus dem SPUTNIK Fundus, bestehend aus der Sammlung SpallArt und der Sammlung Fritz Simak. Rund 200 Werke bieten eine faszinierende Zusammenschau und Gegenüberstellung historischer Aufnahmen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts mit Werken zeitgenössischer Photographie. In neuem, oftmals überraschenden Kontext werden bekannte »Klassiker« der Photographie mit weniger bekannten, aber nicht minder wichtigen Beispielen präsentiert.
In einzelnen Themengruppen stehen sich historische und zeitgenössische Photographien gegenüber, Künstler unterschiedlicher regionaler Zugehörigkeit werden nebeneinander präsentiert. So fügt sich zum Beispiel die zarte Blumendarstellung aus der Serie »Wildnis« des zeitgenössischen Photokünstlers Robert Zahornicky von 1999 nahtlos an einen Naturselbstdruck aus der k. k. Staatsdruckerei Wien aus dem Jahr 1853. Das Photo einer zweigeteilten Zwiebel der deutschen Bauhausphotographin Elsa Thiemann aus den 1930er Jahren hängt neben der Darstellung einer durchschnittenen Artischocke, die 1930 vom Amerikaner Edward Weston festgehalten wurde. Schließlich stellt der Kurator die »Self service indoor sculpture« des österreichischen Konzeptkünstlers Erwin Wurm von 1999 einem in Pose gebrachten weiblichen Akt des Photostudios Manasse aus den 1920er Jahren gegenüber.
Zahlreiche weitere Werke unterschiedlicher Epochen fügen sich in der Ausstellung assoziativ und höchst anregend unter eine gemeinsame thematische Klammer. Die Ausstellung zeigt unter anderem Photoarbeiten von Berenice Abbott, Ansel Adams, Herbert Bayer, Harry Callahan, Giovanni Castell, Madame D´Ora, Alfred Ehrhardt, Ernst Haas, Leo Kandl, Hans Kupelwieser, Elfriede Mejchar, Richard Misrach, Wolfgang Reichmann, Aaron Siskind, Josef Sudek, Arthur Tress, Todd Watts und Edward Weston.
Leopoldmuseum
im Museumsquartier
Museumsplatz 1, 1070 Wien
www.leopoldmuseum.org
Werke aus der Sammlung SpallArt
Ausstellungsansichten
Fotos: Fritz Simak
Zur Ausstellung erschien ein Buch:
Fritz Simak, Andra Spallart (Hrsg.), Magie des Objekts, Sputnik Photographic Projetcs Vol. II, Christian Brandstätter Verlag (ISBN 978-3-85033-582-9), Wien 2011.
Hardcover, 264 Seiten
Presse
AQ Art Quarterly, 7. Juni 2011 (PDF)
Wiener Zeitung, 28. Juni 2011 (PDF)
Die ungewohnten Gegenüberstellungen der Bildstrecken fordern den Betrachter zum aktiven Sehen auf. Leben und Tod, Fleisch und Gras, Reales und Imaginäres, Natürlichkeit und Künstlichkeit sind einige der motivischen Gegenüberstellungen, die die höchst spannende Vielseitigkeit der Ausstellung bilden. „Magie des Objekts“ verfolgt eine klare Antihistorik und motivische Gegenästhetik in der Auswahl der Werke, sowie ihrer Platzierung. Historische und zeitgenössische Photographien stehen sich gegenüber. Der Betrachter wird dazu aufgefordert eigene Vorstellungen zur Geschichte des Werks zu entwickeln. Die belehrenden Texte bleiben aus, die Konzentration liegt auf die künstlerische Eigenständigkeit der Werke.
art.pjf
Eröffnung
MAGIE DES OBJEKTS: HEISSE VERNISSAGE IM LEOPOLD MUSEUM
Meisterwerke der Photographie und cooler Jazz im MuseumsQuartier
Wien - Bei schwülen Sommertemperaturen eröffnete das Leopold Museum die große Fotoausstellung "Magie des Objekts. Photographie aus drei Jahrhunderten". Hunderte Gäste strömten in das Haus im MuseumsQuartier.
Carl Aigner, Fritz Simak, Andra Spallart, Diethard Leopold
© Leopold Museum/APA-Fotoservice/Rossboth
Das Leopold Museum bekennt sich mehr denn je zur Kunst der Photographie. Kuratiert von Dr. Fritz Simak ist nun erstmals eine repräsentative Auswahl an Meisterwerken der Sammlungen Simak und Spallart in Wien zu sehen. Mehr als 200 Arbeiten des unter dem Namen "Sputnik" laufenden Projektes wurden von hunderten Vernissage-Gästen bewundert. Leopold Museum-Vorstand Dr. Diethard Leopold betonte in seiner Eröffnungsrede, dass die Photographie eine wichtige Ergänzung im Kontext der Klassischen Moderne-Sammlung des Museums sei. NÖ Landesmuseum-Direktor Mag. Carl Aigner gratulierte Sammlern und Museum zum großen Erfolg. Höchst inspiriert durch das Gezeigte zitierte er sogar Nietzsche! Für Sammlerin Andra Spallart ist die Möglichkeit Ihren Blick auf die Dinge nun mit den Besuchern der Ausstellung teilen zu können elementar. Fritz Simak wählte statt vieler Worte die Sprache der Musik um mit den Gästen zu feiern.
Als klimatische Linderung half neben der Air Condition am besten cooler Jazz. Eigens für die Eröffnung hatte Fritz Simak eine magische Formation zusammengestellt. Wolfgang Reisinger, Andy Middleton, John Schröder, Clemens Wenger, Jatinder Thakur, Ingrid Oberkanins und Raphael Preuschl bildeten mit Fritz Simak an der Trompete eine phänomenale "Band ohne Namen". Bei der Photo-Musik-Crossover-Veranstaltung wurden unter anderem Kunstexperte Prof. Peter Baum, Verleger Nikolaus Brandstätter, Andreas Maleta und natürlich auch die Muse und Gattin des Kurators, Gabi Simak gesehen. Auch die KünstlerInnen waren stark präsent, u.a. kamen Gerda Leopold, Elfriede Mejchar, Linde Waber, Prof.Robert Hammerstiel, Rolf Aigner, Walter Ebenhofer, Gregor Hofbauer, Leo Kandl und Nikolaus Korab. Ebenfalls mit Begeisterung dabei: Freundevereins-Präsident Dkfm. Hans Raumauf (Vienna Insurance Group) und Freundevereins Vizepräsident Dr. Leopold Birstinger mit seiner charmanten Gattin, Belvedere-Kurator Dr. Stephan Koja und seine Frau Verena, Kunsthistoriker Dr. Friedrich Pollleroß, Leopold Museum-Kuratorin Dr. Patricia Spiegelfeld, Sammlungskurator Dr. Franz Smola u.v.a.