Ansicht vorne
Inv. Nr.S-0651
KünstlerVivian Maiergeb. 1926 in New York City, USAgest. 2009 in Chicago, USA
Titel

Selbstporträt

Jahrn.d. / späterer Abzug 2018
Technik

Gelatinesilberabzug

Bildgröße30,5 x 30,5 cm
Auflage10/15
Signatur

rückseitig Sammlungsstempel und sigiert (John Maloof), datiert, nummeriert

Kommentar

Vivian Maier stammte aus einer amerikanischen Einwandererfamilie mit österreichisch-französischen Wurzeln. Sie war eine ambitionierte Amateurfotografin: Zeit ihres Lebens hielt sie mit ihrer Kamera mehr als 100.000 Eindrücke auf New Yorks und später Chicagos Straßen fest. Niemand wusste von ihrer großen Leidenschaft. Einsam und verarmt lebte sie sehr zurückgezogen als Kindermädchen und Haushälterin. Erst nach ihrem Tod wurde ihr Nachlass entdeckt und durch den preisgekrönten Film "Finding Vivian Maier" von John Maloof erlangte sie internationale Aufmerksamkeit.
„Die genaue Beobachterin sozialer Ungleichheit nimmt […] präzise wahr, wie bereits Kinder […] in Habitus und Ausdruck von ihrer Herkunft geprägt sind. Ihr Blick auf Frauen ist weicher, verständnisvoller als der auf Männer. Ihr bevorzugter Ausschnitt ist die Halbtotale, Menschen sozial höherer Schichten fängt sie – verdeckt und unbemerkt – auch mal in Untersicht, aus dem sozialen Netz Gefallene in Aufsicht ein. Doch am liebsten richtet sie die Kamera direkt auf die Dargestellten.“ (Meret Ernst, 2016)
Ein immer wieder kehrendes Motiv ihrer Fotografien ist ihr eigens Abbild im Widerschein eines Spiegels oder einer Schaufensterscheibe. Sie verortet sich damit in der von ihr dokumentierten Welt, zeigt sich als kleiner, stummer Teil davon. Die sonst so still und heimlich lebende Frau wird sichtbar, schreibt sich bewusst in die von ihr erzählte Geschichte.
(Christoph Fuchs, 2019)

S-0651, Selbstporträt
Vivian Maier, Selbstporträt, n.d.
S-0651, Ansicht vorne
© Estate of Vivian Maier, Courtesy Maloof Collection and Howard Greenberg Gallery, New York
S-0651, Rückansicht
Vivian Maier, Selbstporträt, n.d.
S-0651, Rückansicht