"Diana’s Mirror"
Gelatinesilberabzug (Lithobrome) auf Karton
signiert (Bleistift) auf Kartonvorderseite, Küstleretikett mit Titel und Technik auf Kartonrückseite
Diana’s Mirror oder auch das Heiligtum der Diana Nemorensis am Nemisee liegt etwas südöstlich von Rom. Zentrum des Heiligtums war eine der Göttin Diana (gleichgesetzt der griechischen Göttin Artemis) geweihte Eiche, die von einem Priesterkönig, dem rex nemorensis, bewacht wurde. Dieser war ein entlaufener Sklave, der Tag und Nacht den Baum bewachte. Er hatte sein Amt so lange inne, bis es einem anderen Entlaufenen gelang, ihn zu töten, einen Ast von der Eiche zu brechen und so seinerseits dieses gefährliche Amt zu übernehmen. Vermutlich stammt dieser, für Christen unübliche Kult, aus vorgeschichtlicher Zeit.
Ob Blumann diese Aufnahme jedoch tatsächlich in Italien anfertigte, ist zu bezweifeln. Eher handelt es sich um eine Aufnahme aus Kalifornien, wo sich Blumann gerne in der Natur aufhielt, auch zum Fotografieren. Vielleicht wollte der Künstler mit dem Titel auch auf das kunsthistorische Motiv der Diana anspielen, die bei ihrem Bade überrascht wird.
(Christoph Fuchs)