"Jakob calling, Siemens L55"
pigmentbasierter Tintenstrahldruck auf Hahnemühle Baryta
rückseitig signiert, betitelt, datiert und nummeriert (Bleistift)
Durch einen Zufall kam ein Mobiltelefon auf dem Fotopapier in der Dunkelkammer zu liegen und läutete bei einem Anruf. Das Fotopapier wurde entwickelt und zeigte überraschend die gespenstisch anmutende Gestalt des vibrierenden und blinkenden Telefons. Zu dieser Zeit, in den Anfängen der Mobiltelefonie, hatten die Geräte noch farbige LCD Displays und beleuchtete Tasten. Die verschiedenen Modelle bilden sich so auf ganz unterschiedliche Weise in ihrem Fotogramm ab.
Diese anlog, fast lebendig wirkenden Gestalten schweben über dem Blatt, als wären sie unbekannte Wesen aus unentdeckten Tiefseegebieten oder gar von fremden Planeten. Die Assoziationen sind vielfältig. Zum Zeitpunkt der Entstehung dieser Abbilder konnte deren Bedeutung im Bezug auf die rasante Entwicklung der Mobiltechnologie noch nicht abgeschätzt werden. Aus heutiger Sicht bilden diese Fotogramme ein Artefakt und eine Spur uralter Dinosaurier der Mobiltelefonie. Legt man ein modernes Mobiltelefon mit Touchscreen Display auf ein Fotopapier, würde sich das Papier in gleicher Art färben?
Dieser Abzug ist eine Neuauflage des originalen Unikat.
(Christoph Fuchs)