Ansicht vorne
Inv. Nr.S-1922
KünstlerJames Wellinggeb. 1951 in Hartford, Conn., USA
Titel

"8634"

Jahr2015
Technik

Pigmentbasierter Tintenstrahldruck auf Dibond

Bildgröße106,7 x 160 cm
Auflage5/5 (+2 a.p.)
Signatur

rückseitig signiert und nummeriert (Tinte)

Kommentar

Der erfahrene Fotograf James Welling nutzt seit langem die Architektur als Inspirationsquelle, angefangen mit Bildern von Los Angeles in den späten siebziger Jahren bis hin zu seinen Bildern von Philip Johnsons Glass House und dem Maison de Verre in Paris im Jahr 2009. In Wellings jüngster Serie "Choreograph", die am 18. November in der Galerie David Zwirner zu sehen ist, kombiniert der Künstler Bilder von Gebäuden und Innenräumen mit Landschaftsausschnitten und Tänzern, die die Bilder untermalen. (Welling hat in seiner Jugend Tanz und Performance studiert.) Für jedes Werk werden drei separate Fotografien verwendet, die in Photoshop durch verschiedene Farbkanäle laufen und dann überlagert werden. Das Ergebnis sind üppige, wunderschöne Beschwörungen des Teils des Tanzschaffens, den nur wenige Menschen von außen sehen. Tänzer in der Probe hören zu, sie denken nach, sie versuchen, den Tanz zu sehen. Welling fängt solche Momente in verschiedenen Stadien ein - einige Tänzer stehen in Schweißkleidung und Knieschonern im Studio und sind in ihren Wiederholungen gestoppt worden, während andere vielleicht schon weiter im kreativen Prozess sind, in ihrem Kostüm, mitten in einer Phrase gefangen. In einer Tanzprobe wird die Struktur - die Choreografie, die Körper, der ungeschmückte Raum - freigelegt, und schon früh breitet sich die Landschaft eines Tanzes aus. Die Zeit kann scheinbar sehr langsam vergehen, wenn die Inspiration nur spärlich eintrifft und die Lösungen für Bewegungsprobleme rar sind. Aber wenn die Teile an ihren Platz fallen und eine Hebung erfolgreich ist, eine Nebeneinanderstellung gefällt oder sich ein gewünschter emotionaler Effekt einstellt, kann sich der Proberaum mit Farben und Möglichkeiten überflutet anfühlen. Die Umarmung auf dem Boden kann sich wie eine rosarote Welt verschlungener Zweige anfühlen, und der Raum, der die Tänzer umgibt, ist nicht hemmend, sondern beschützend. Aus den Fotografien herausgelöst, sind Wellings Quellen statisch, aber zusammengefügt verschmelzen sie zu pulsierenden abstrakten Kompositionen, die über Gebäude, Natur und Tänzer hinausgehen.
(Andrew Boynton, 2015)

S-1922, "8634"
James Welling, "8634", 2015
S-1922, Ansicht vorne
© James Welling
S-1922, Rückansicht
James Welling, "8634", 2015
S-1922, Rückansicht