SpallArt Prize Salzburg

Gewinner des SpallArt Prize Salzburg 2019

Pierre Descamps

 

Sponsor: Sammlung SpallArt
Verwaltet vom Salzburger Kunstverein
Direktor: Séamus Kealy

 

 

Der Salzburger Kunstverein und die Sammlung SpallArt geben den Gewinner des internationalen SpallArt Prize Salzburg 2019 bekannt. Dieser internationale Preis für herausragende Leistungen in zeitgenössischer Kunst ist ein alternierender Preis. 2019 und 2021 liegt der Fokus auf zeitgenössischer Fotografie. 

Die Jury hatte 157 Bewerbungen zu berücksichtigen. Nach einer intensiven Beurteilungsphase wurde eine Shortlist erstellt; danach wurde der französische Fotograf Pierre Descamps aus Berlin als Gewinner des Preises ausgewählt. Der SpallArt Prize Salzburgwird von SpallArt gesponsort und besteht aus einem Preisgeld von 4.000 Euro und einer einmonatigen Residency im Salzburger Kunstverein.

Séamus Kealy, der Direktor des Salzburger Kunstvereins: „Das Niveau der Bewerbungen für den SpallArt Salzburg Prize 2019 war sehr hoch und international. Die Arbeiten von Pierre Descamps schienen uns herauszuragend durch ihre intelligente Kombination verschiedenartiger Geschichten und ihren Bezügen zur modernen Kunst, wobei die Fotografie als wechselnde Kunstform begriffen wird, die gleichzeitig einen wissenden Blick auf das zeitgenössische Leben bewahrt. Die Arbeiten sind humorvoll, durchdringend, meditativ und unaufdringlich. Sie unterziehen das städtische Leben und seine Architektur einer eingehenden Untersuchung, während sie gleichzeitig geistvoll einige hoffnungsvollere Tendenzen der Moderne innerhalb eines ästhetischen Rahmens unterbringen.“

Die Jury bestand aus Nicolaus Schafhausen (Direktor der Kunsthalle Wien), Karin Peyker (Künstlerin, Fotografin und Vorstandsmitglied des Salzburger Kunstvereins) und Andrew Phelps (Künstler, Fotograf und Vorstandsmitglied des Fotohof in Salzburg).

Pierre Descamps Œuvre umfasst Fotografien, Wandobjekte und bildhauerische Arbeiten und befasst sich vornehmlich mit urbaner Architektur. Sein klar definierter, geometrischer Fokus betont den Formalismus des Städtebaus und die von Skateboardern verwendeten Barrieren. Ein weiterer Blick enthüllt jedoch, dass seine Arbeiten eine Art Periphrase aus den Materialen darstellen, die zwei gegensätzliche Kulturen konfrontieren: einerseits eine populäre Kultur und andererseits eine elitärere, die auf dem ausgeklügelten Vermächtnis der konzeptionellen Bewegungen des 20. Jahrhunderts beruht: die sterilen Bilder der Düsseldorfer Schule (die Bechers, Thomas Ruff, Thomas Demand) und der blasse Einfluss des Pop (Ed Ruscha, Baldessari). Während seine Skulpturen und Fotografien an minimalistische geometrische Kompositionen erinnern, haben die verwendeten Materialien und seine Art der Herstellung ganz andere Konnotationen. Andererseits sind Descamps‘ Bilder – im Gegensatz zur populären Ikonografie, die man normalerweise in der Skateboarding-Kultur findet – steril und frei von menschlichem Leben. Abbildungen von körperlicher Arbeit ohne Arbeiter, von Skatern ohne Skateboard, also Praktiken die zutiefst mit menschlichen Beziehungen verbunden sind, sind zweifellos ein Weg, Aktivitäten, die natürlicherweise auf Straßen stattfinden, zu monumentalisieren und können in enge Verbindung mit vielen weiteren spontanen Treffen gebracht werden, die gelegentlich die Grundlage des Etablierten erschüttern. 

Pierre Descamps
Geboren am 20. September 1975 in Amiens
Kunstfakultät in Straßburg, 1994–1996
Fortbildung in Kunststoffverarbeitung in Lyon, 1997
Master of Art an der Villa Arson in Nizza, 2004
Lebt und arbeitet in Berlin seit 2008

Pierre Descamps wuchs in einer kleinen Industriestadt umgeben von Wäldern und Ghettos und im Nordosten Frankreichs auf. Nachdem er sich an der Kunstfakultät in Straßburg versucht hatte, machte er in Lyon eine Berufsausbildung in Kunststoffverarbeitung und absolvierte darauffolgend den Master of Arts an der Villa Arson in Nizza. Er zog nach Berlin, wo er bis heute lebt und arbeitet. Neben seiner eigenen künstlerischen Tätigkeit arbeitet er als freier Restaurator für internationale Galerien, eine Arbeit, die ihm Einblick in den heutigen Kunstmarkt ermöglicht. 

Ausgewählte Einzelaustellungen
2018 Site-Specifics, Gallery The Goma, Madrid
2016 Monuments 2006-2015, Gallery The Goma, Madrid
2014 Common Places—Common Spaces, Gallery The Goma, Madrid
2012 The Hole, Gallery Catherine Issert, St. Paul de Vence 

Ausgewählte Gruppenaustellungen
2018 Transition, Kunstpreis 2018, Haus am Kleistpark, Berlin
2017 2+1, Gallery Catherine Issert, St. Paul de Vence
2013 Commissariat pour un arbre, Crystal Palace, Bordeaux
La derniére vague, Surf, Skateboard and custom culture in contemporary art
La friche de la belle de Mai, Marseille

 

Bewerber_innen für den SpallArt Price
Insgesamt 157, davon 73 weiblich, 84 männlich
49 Österreich
35 Deutschland
14 England
13 USA
7 Italien
4 Niederlande
je 3 Finnland, Israel, Kanada
je 2 Russland, Dänemark, Frankreich, Australien, Griechenland, Ungarn
je 1 Portugal, Serbien, Belgien, Litauen, Montenegro, Indien, Argentinien, Polen, Mexiko, 
Mazedonien, Brasilien, Marokko, Rumänien, Türkei

 

in Kooperation mit
www.salzburger-kunstverein.at